Präsentation des Buches: Die Kaliindustrie im 21. Jahrhundert

Am Vortag des 25. Jahrestages der Deutschen Wiedervereinigung (02.10.2015) folgten gut 80 Gäste der Einladung des Autors und des SPRINGER-Vieweg-Verlages zur Vorstellung des Buches

Die Kaliindustrie im 21. Jahrhundert – Stand der Technik bei der Rohstoffgewinnung und der Rohstoffaufbereitung sowie bei der Entsorgung der dabei anfallenden Rückstände

in das Stadt- und Bergbaumuseum an die Wiege der Kaliindustrie nach Staßfurt, darunter Vertreter von Fachministerien und von Bergaufsichts- und anderen Genehmigungsbehörden der Länder Sachsen-Anhalt, Thüringen und Hessen, aus der montanwissenschaftlichen Forschung und Lehre, von angewandten Forschungseinrichtungen und Ingenieurbüros, von Bergbauspezialfirmen sowie -ausrüstungsherstellern und selbstverständlich der deutschen Kaliproduzenten.

Der Vorsitzende des Bergmannsvereins Wiege des Kalibergbaus Staßfurt e.V., Herr Gerald Meyer begrüßte gemeinsam mit der Staßfurter Salzfee Marina Schulze die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Gäste bei strahlendem Sonnenschein auf dem Freigelände des Museums herzlich. In einem kurzen Vortrag stellte der Autor die Inhalte und Ziele des Buches vor und erläuterte auch, was ihn zum Schreiben einer solchen Monographie bewegte.

In einer Kurzfassung seiner in Kürze in der Fachpresse erscheinenden Rezension hob Herr Professor Per Nicolai Martens von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen die dem Buch zugrundeliegende umfangreiche und ausgezeichnete Recherche zu allen heute in Betrieb befindlichen Kaliproduktionsstandorten hervor und machte klar, dass nur eine solche die Grundlage für die Definition des Standes der Technik bei der Kalidüngemittelproduktion sein kann. Er sieht den Nutzen des Buches für die Industrie selbst aber vor allem auch für Genehmigungsbehörden und eine interessierte Öffentlichkeit vor allem darin, dass komplexe wissenschaftliche und technische Zusammenhänge in einem breiten Kontext erklärt werden und auf diese Weise klargestellt wird, warum an einem Produktionsstandort eine Methode oder ein Verfahren möglich wird, was an anderer Stelle nicht funktionieren kann.

In der anschließenden zwanglosen Diskussion kamen dem Autor wie auch dem Verlag für die Initiative Lob und Anerkennung zuteil, indem der frühere Werkleiter des Kaliwerkes Glückauf Sondershausen, späterer Abteilungsleiter in der Mitteldeutschen Kali AG und zuletzt Geschäftsführer der Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft mbH, Herr Dr. Helmut Springer aussprach, was wohl viele der älteren Kollegen bewegte: Ich bin noch bei den Autoren der früheren Kalibibel, den Freiberger Professoren Gimm und Jendersie in die Schule gegangen und musste ein ganzes Berufsleben auf eine Neuauflage eines derartigen Übersichtswerkes zur Kaliindustrie warten.

Der frühere Leiter des Thüringer Oberbergamtes, Herr Wolfgang Grünemeier, der die Kaliindustrie in verschiedenen verantwortlichen Funktionen auf Seite der Bergaufsichtsbehörde über vier Jahrzehnte lang begleitete, resümiert, dass eine solche Monographie nicht zuletzt auch als Leitfaden für die Behördenarbeit lange Zeit gefehlt habe.

Professor Otfried Natau, emeritierter Ordinarius der Felsmechanik an der Universität Karlsruhe hob die Interdisziplinarität des Buches hervor, in dem neben rohstoffwirtschaftlichen Grundlagen auch geowissenschaftliche, berg- und aufbereitungstechnische Inhalte und sowie die vielfältigen Aspekte des Umweltschutzes bei der Kalidüngemittelproduktion in ihrer innigen Wechselwirkung eine Erklärung erfahren.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der K-UTEC Salt Technologies AG, Herr Kurt Stalberg, brachte seine Hochachtung vor dieser großartigen Fleißarbeit zum Ausdruck und sein Kollege Dr. Heinz Scherzberg, Senior-Chef-Verfahrenstechniker des Unternehmens hob hervor, dass eine solche erklärende Übersicht insbesondere geeignet sei, mit manchen Legenden zum vermeintlichen Stand der Technik in der Kaliindustrie aufzuräumen.

Die Herren Udo Moye und Dr. Dietrich Fulda, beide in Staßfurt geboren und aufgewachsen und später ein ganzes Berufsleben zunächst für die Kaliindustrie im Osten des geteilten Vaterlandes und nach der Wiedervereinigung für den fusionierten deutschen Kaliproduzenten tätig, erfreuten sich besonders daran, dass der Stand der Technik zur Kalidüngemittelproduktion in der Mitte der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts dort der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wo vor 154 Jahren alles begann.

Die Gäste aus nah und fern nutzten auch die Gelegenheit zur Besichtigung des Stadt- und Bergbaumuseums sowie zu einem Spaziergang zu den Schauplätzen der frühen Kaliindustrie im Stadtzentrum Staßfurts, beides unter der Führung des profunden Kenners der Kalihistorie in der Region, Herrn Gerald Meyer.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Bergmannsblasorchester aus der Kalibergbaustadt Bleicherode.

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